Tutorial Digitalkunst – Künstler

Andreas Gursky

Andreas Gursky ist einer der weltweit erfolgreichsten zeitgenössischen deutschen Fotografen. Er wurde 1955 in Leipzig geboren und lebt und arbeitet heute in Düsseldorf. Er gehört zur Düsseldorfer Photoschule.

Andreas Gursky

Mit Verbreitung der Digitalkunst zu Beginn der 1990er Jahre begann auch Gursky sich mit der elektronischen Bildverarbeitung zu beschäftigen. Er fotografiert hauptsächlich Landschaften, Architektur und Innenräume. Er arbeitet farbig, setzt aber die Farbe eher verhalten ein. Mit den technischen Möglichkeiten des Großformats erreicht er eine hohe Präzision der Abbildung, greift dann aber mittels computergestützter Bildbearbeitung in die Bilder ein. Somit erzeugt er in vielen Aufnahmen künstliche Wirkungen, die auf Montagen beruhen.

Sein 1993 entstandenes Werk mit dem Titel Montparnasse vereint alle Möglichkeiten, die Gursky aus der digitalen Fotografie schöpft: ornamentale Struktur, Menschenmassen, homogene Oberflächen.

Paris, Montparnasse von Andreas Gursky 1993

Andreas Gursky spielt mit dem Begriff der Objektivität der Fotografie. Seine offensichtlichen Montagen zeigen, dass es kein „gültiges Bild“ gibt, keine gültige abgelichtete Szene. Sein Wahrheitsanspruch ist der, dass ein Ereignis stattgefunden hat, doch die Art und Weise, dieses Ereignis auf Fotografien festzuhalten, sehr variabel ist. Er selbst sagt, dass seine Bilder immer von zwei Seiten komponiert sind. „Aus extremer Nahsicht sind sie bis ins kleinste Detail lesbar. Aus der Distanz werden sie zu Megazeichen.“

Gursky wendet sich auch kritisch der Konsum- und Produktionswelt zu (z. B. mit der Fotografie eines Prada-Schuhgeschäfts, in dem die Inszenierung der Ware selbst ikonografischen Charakter erhält).

PRADA I 1996, Andreas Gursky
PRADA II 1997, Andreas Gursky
PRADA III 1998, Andreas Gursky

All seinen Arbeiten sind Fragen an die Moderne gemeinsam, ob Konsum, Architektur, Landschaftsgestaltung oder Popkultur. Sein distanzierter Blick, verstärkt durch die Präzision des Großformats der Kamera, bezieht sich gleichsam auf die Anonymität moderner Existenz und die Austauschbarkeit von Plätzen und Orten in den modernen Industriegesellschaften.

Quellen:

http://www.andreasgursky.com/
http://www.medienkunstnetz.de/werke/montparnasse/
Jan Thorn-Prikker, Copyright: Goethe-Institut, Online-Redaktion

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