Tutorial Licht & Schatten – Künstler

Simon Schubert

Simon Schubert (*1976), in Köln geboren, studierte Freie Kunst und Bildhauerei an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Irmin Kamp. Sein besonderes Interesse gilt der Philosophie und dem Schriftsteller Samuel Beckett. Er schafft Plastiken, Figuren und Räume.

Simon Schubert

Insbesondere Schuberts Papierarbeiten zeichnen sich durch das Spiel mit Licht und Schatten aus. Sie zeigen Räume, Treppen und Gänge, die durch Faltung aus Papier hervortreten. Durch die Faltung entsteht eine Illusion von extremer räumlicher Tiefe. Unterschiedliche Lichtverhältnisse, der Wandel des Tageslichtes, die Dämmerung lassen die Faltarbeiten in steter Veränderung ins Nichts, ins Weiß verschwinden. Materialität und Arbeitsweise sind auf das Äußerste reduziert. Die Arbeiten bestehen lediglich aus Papier, nicht einmal ein Strich ist zu finden. Durch Positiv- und Negativfaltungen entsteht eine Art Relief, welches durch Lichtreflexion und Schattenwurf ein plastisches Bild erkennen lässt. Die Papierfaltungen bewegen sich zwischen Zwei- und Dreidimensionalität und durch Spiegelungen und Durchgänge werden die abgebildeten Räume gleichzeitig in ihrer räumlichen Orientierung hervorgehoben und in Frage gestellt.

Simon Schubert, Foyer

Die Beschäftigung mit Licht und Schatten zeigen auch die Graphitzeichnungen Schuberts. Sie entstehen durch das vollständige Einreiben großformatiger weißer Papierblätter, die zunächst fas vollständig mit Grafitpulver eingerieben werden, bevor dann durch Abtragen und sanftes Radieren der dunkelgrauen Farbe Stellen aus Helligkeit und Licht in den Bildern entstehen.

Simon Schubert, Sonnenaufgang

Der Kunst Schuberts ist das philosophische, kulturelle und gedankliche Moment immanent. Im Grunde birgt doch alles etwas Geheimnisvolles. Doch das Geheimnis bleibt behütet, selbst durch genaues und intensives Betrachten. Treibende Kraft ist eine fiktive Welt von Abwesenheit, Verschwinden oder die innere Wahrnehmung von Erinnerung, wie sie auch in Lewis Carrolls Buch „Alice im Wunderland“ zu finden ist, in einer Welt „hinter dem Spiegel“.

Quellen:

Kunstverein Region Heinsberg
http://www.vandergrintengalerie.com/exhibitions-reader/events/simon-schubert-photome.html
https://museum-morsbroich.de/index.php?id=grafiketage_museum&no_cache=1

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