Tutorial Minimal Art – Theorie

Der Minimalismus oder englisch Minimal-Art ist eine in den frühen 1960er Jahren in den USA als Gegenbewegung zur gestischen Malerei des Abstrakten Expressionismus entstandene Kunstströmung der Bildenden Kunst. Der Begriff wurde wahrscheinlich erstmals 1965 von dem amerikanischen Kritiker Richard Wollheim zur Bezeichnung von Werken mit „minimalem Inhalt“ verwendet. Aber erst mit der Wanderausstellung „Minimal Art“, die 1968 in Den Haag, Düsseldorf und Berlin stattfand, setzte sich der Begriff durch.

Donald Judd, Untitled, 1989, aluminum, stove enamel, 150.5 x 750.5 x 165 cm, collection Stedelijk Museum Amsterdam, Photo by GJ. van Rooij

Minimal Art gilt als erste rein amerikanische Kunstrichtung ohne europäisches Pendant. Parallele Tendenzen zeichnen sich auch in der Architektur, Musik und Tanz ab. Für das historische Gesamtphänomen wird die Bezeichnung „Minimalismus“ gebraucht.

Sol Le Witt, Steel Structure 1075 / 1976, Aluminium and enamel, Photograph by Paddy Johnson

Die Minimal Art wird charakterisiert durch rechtwinklige oder kubische Formen sowie durch serielle Anordnungen. Es werden vorzugsweise industrielle Materialien verwendet. Form, Material, Raum und Licht sollen eine Einheit bilden. Klarheit und Überschaubarkeit sollen das Wesentliche zum Ausdruck bringen. Diese Eigenschaften charakterisieren die Minimal Art als eine präzise kalkulierende, sachlich-rationale, scheinbar objektiven Gesetzmäßigkeiten gehorchende Stilrichtung, geprägt von unantastbarer Zeitlosigkeit und der strengen Vermeidung jeder subjektiven Handschrift des Künstlers.

Carl Andre, Berlin – Hamburger Bahnhof Museum für Gegenwart

In der Minimal Art wird die Negation des herkömmlichen Kunstbegriffs, ausgehend vom Dadaismus, und die vom Bauhaus ausgehende Tendenz zur Geometrisierung fortgesetzt. Die Rückführung der Form auf Primärstrukturen wie Kubus, Kugel, Quader,…ist verwandt mit den Bemühungen der konkreten Kunst. Kunsthistorisch gesehen liegt die größere Bedeutung der Minimal Art im Bereich der Skulptur, wobei die Verwendung industrieller Materialien und Fertigungsweisen charakteristisch ist.

Als wichtige Vertreter der Minimal Art gelten Dan Flavin, Donald Judd, Robert Morris und Sol Le Witt.

Quellen: 

© Königsdorfer Medienhaus, Frechen (René Zey)

http://www.kunstmarkt.com/pageswis/kunst/_id7195-/stilrichtung_bericht.html?_q=%20
https://educalingo.com/de/dic-de/minimal-art