Tutorial Videokunst – Künstler
Nam June Paik
Nam June Paik wurde am 20. Juli 1932 in Seoul, Südkorea geboren und starb am 29. Januar 2006 in Miami Beach, Florida. Er war von 1979 bis 1996 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, lebte aber hauptsächlich in New York.
Er war ein Pionier der Videokunst, der sich auf künstlerische Weise mit dem Medium Fernsehen auseinandersetzen wollte. Paik: „Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück“). Er griff Impulse aus Musik und bildender Kunst sowie technische Innovationen auf und setzte sie in seiner Kunst um.
Er war ursprünglich Komponist und entwickelt 1959 erstmals das Konzept seiner Aktionsmusik: Hier haben zufällige Töne und Geräusche den gleichen Stellenwert wie die klassischen Klänge eines Instruments oder Augenblicke der Stille. Das Zertrümmern von Instrumenten soll das Publikum bewusst schockieren und zu weitergehenden Entwicklungen anregen.
Als Mitglied der Fluxus – Bewegung gelangte er schließlich zur Arbeit mit Fernsehern als Kunstobjekten. Zunächst arbeitete er nicht mit Video, sondern manipulierte Fernseher so, dass sie das vorhandene Fernsehprogramm verändert und verzerrt wiedergaben. Er baute auch Klanginstallationen mit experimentell modifizierten Schallplattenspielern und Tonbandgeräten. Nachdem Sony in den späten 1960er Jahren erschwingliche Videokameras und -rekorder auf den Markt brachte, ging er dazu über, auch Videobänder zu produzieren.
Gemeinsam mit dem japanischen Ingenieur Shuya Abe entwickelte er einen analogen Videosynthesizer, mit dem Fernseh- und Videobilder technisch – z.B. mit Farbveränderungen – manipuliert werden konnten. Die mit dem Videosynthesizer manipulierten Bilder wurden Grundlage seiner Videoinstallationen und Videobänder.
Seit 1980 erstellte Paik hauptsächlich Multi-Monitor-Videoinstallationen, in denen er Fernsehmonitore zu Skulpturen anordnete und mehrere Videosequenzen auf ihnen simultan mit rhythmischen Umschaltungen abspielte.
1982 erregte Paik durch eine spektakuläre Installation aus 384 Monitoren im Pariser Centre Pompidou Aufsehen. 1996 erlitt er einen Schlaganfall und war seitdem halbseitig gelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Seine Kreativität war jedoch ungebrochen, mit Hilfe von Assistenten realisierte er seine künstlerischen Ideen.
Quellen:
http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/PaikNamJune/index.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Nam_June_Paik