Immer auf der Suche nach neuen interessanten Künstlern stießen wir im letztjährigen Akademierundgang auf den Düsseldorfer Studenten Tobias Lantermann aus der Klasse von Thomas Grünfeld, der uns insbesondere durch seine Akribie in der Umsetzung seiner Ideen auffiel. So faszinierte insbesondere seine Arbeit, für die er eigens ein Schwein in seine Einzelteile zerlegte, um so einen Gipsabdruck anfertigen zu können, der nun zusammengesetzt in einem schwarzen Raum an der Decke hängend den Betrachter teils bewundernd, teils angeekelt in den Bann zieht.
Am vergangenen Freitag zeigte Tobias in seiner ersten eigens organisierten Ausstellung in einer Düsseldorfer Fabrikhalle einem bereits beachtlichen Publikum weitere Arbeiten, die Lust auf mehr machen. Deshalb werden auch wir mit ihm in Zukunft gemeinsame Projekte anstreben, um sein weiteres Schaffen zu fördern.
Anlässlich der Ausstellung „Schattenreich“ von Simon Schubert im Museum Morsbroich vom11. Oktober 2019 – 19. April 2020ist die große Faltung dort zu sehen.
Simon Schubert arbeitet seit längerem an einem immer weiterwachsenden, fiktiven Gebäude. Mit jeder Ausstellung wuchert dieser Architekturkomplex und entfaltet sich – aus dem zweidimensionalen Papier über die Illusion von Dreidimensionalität bis in den tatsächlichen Raum. Der Ausstellungsbesucher betritt in der Grafiketage des Museum Morsbroich eine Parallelwelt mit weißen Wänden aus gefaltetem Papier, mit doppelten Böden, perspektivisch verzerrten oder optisch erweiterten Räumen. In suggestiven Rauminszenierungen entfaltet sich eine faszinierende und zugleich unheimliche Welt.
Museum Morsbroich Gustav-Heinemann-Str. 80, 51377 Leverkusen, Deutschland Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11:00 bis 17:00 Uhr
Zeitgleich mit der Art Cologne startete die Ausstellung Sunt Lacrimae Rerum von Fernando de Brito in der Galerie van der Grinten in Köln.
Zahlreiche Gäste besuchten die Eröffnung, auch hatten viele Freunde des Hamburger Künstlers den Weg auf sich genommen, um die beeindruckenden Werke erstmalig zusammenhängend genießen zu können.
Die Kunst-Stiftung Horn gratuliert zum erfolgreichen Start der Ausstellung und insbesondere zur gemeinsam mit dem Künstler erstellte Mappe mit 8 Fine Art Prints in exklusiver Qualität. Über die Spenden aus diesem Projekt freuen wir uns bereits heute sehr. Sie werden der Förderung junger Künstler und der Unterstützung benachteiligter Kinder im Rahmen der Kunstförderung zugute kommen.
Im Rahmen des Netzwerkausbaus hat die Kunst-Stiftung Horn die Kooperation mit dem Kunstverein Region Heinsberg angestoßen. Der Verein fördert und vermittelt regionale und überregionale zeitgenössische Kunst, die Präsentation noch nicht etablierter Künstler und künstlerischer Entwicklungen ist ein Schwerpunkt.
Gemeinsam möchte man junge Künstler fördern und ihnen einen Raum für erste Gehversuche außerhalb der akademischen Ausbildung anbieten. Wird im schulischen Umfeld das Thema der späteren Präsentation häufig vernachlässigt, ist es umso wichtiger, diese Erfahrung jungen Künstlern zugänglich zu machen.
Gewinnen Sie hier einen ersten Einblick in die Räumlichkeiten:
www.kunstverein-heinsberg.de Anfahrt über die A 46 Richtung Heinsberg. In Hückelhoven West abfahren Richtung Wassenberg. Nach ca. 5 km kreuzt die B 221 Richtung Heinsberg/ Aachen. In Heinsberg-Unterbruch an der Kirche nach rechts (Wegweiser „KUNSTVEREIN“ folgen) und dann durch die Felder zum Horster Hof.
In Kooperation mit der Galerie van der Grinten erscheint zur dortigen Ausstellung mit Fernando de Brito ein Portfolio mit 8 hochwertigen FineArt Prints aus der Serie SUNT LACRIMAE RERUM – DIE WELT IST VOLLER TRÄNEN (Format 29,7 x 42 cm, Auflage 60, nummeriert und signiert von Fernando De Brito) mit einem Essay von Franz van der Grinten. Die Mappe kann zu einem Preis von 480 Euro erworben werden.
Im Rahmen der Kooperation wird die Galerie van der Grinten Spenden entgegennehmen, die der Kunst-Stiftung Horn zum Einsatz für förderwürdige Projekte weitergeleitet werden. Über diese Beträge kann eine steuerlich abzugsfähige Spendenquittung erstellt werden. Über zahlreiche Besucher in den Räumen der Galerie freuen wir uns.
SUNT LACRIMAE RERUM – Ausstellung vom 11. April – 8. Juni 2019 (zum Start der Art Cologne)
van der Grinten Galerie Franz & Nadia van der Grinten Gertrudenstr. 29 1st Floor / 1. Stock 50667 Köln, City center / Innenstadt
Fernando de Brito (*1956 in Portugal, lebt und arbeitet in Hamburg) setzt sich in seinem neuen Werkblock mit dem Ertrinken im Mittelmeer auseinander, der Tragödie der menschlichen Flucht und dem Moment der Ausweglosigkeit. Aber das Thema schreibt sich geistig, unsichtbar, quasi „unter der Wasseroberfläche“ in die abstrakten Bildkompositionen in de Brito’s Arbeiten ein. Dabei folgen die Bilder (Kugelschreiberzeichnungen auf Papier und Kratzzeichnungen auf den aufwendig und in unzähligen Farbschichten aufgebauten Flächen bei den Malereien auf Holz) stets einem strengen Bildaufbau, bei dem die horizontale Linie in der oberen Partie des Bildes einen tatsächlichen Horizont markiert, der den (letzten) Blick vor dem Ertrinken evoziert. Zu illustrieren oder eine vordergründige politische Anklage zu führen ist dem humanistischen Ansatz Fernando de Brito’svollkommen fremd. Denn das wahre Ausmaß der menschlichen Tragödie lässt sich, ähnlich wie bei Beckett, nur auf einer geistige, abstrakten Ebene darstellen und verarbeiten.
„Feine Verletzungen erzählen eine tiefgreifende Geschichte“ – wie kann man besser die Grundfeste der menschlichen Natur, das Ertragen, das Aushalten, das Erleiden umschrieben?
Sunt lacrimae rerum – Die Welt ist voller Tränen ist insofern so profan für die Menschheit wie von existentieller Bedeutung für den Einzelnen.
Die Kunststiftung Horn möchte diesen vermeintlichen Widerspruch – der aber so bedeutsam für die Existenz der Menschheit ist – überbrücken und dazu beitragen, zumindest einen Teil des Leides zu lindern.
Die Kunst-Stiftung Horn versteht die Kunst als eine Bereicherung und Notwendigkeit für unsere Gesellschaft. Sie unterstützt als gemeinnützige Einrichtung deshalb insbesondere die Heranführung junger Menschen aus sozial benachteiligten Familien an die Kunst sowie die Förderung junger Künstler. Im Fokus stehen hierbei die Durchführung von Kunstprojekten für Schüler sowie die finanzielle und ideelle Förderung von Künstlern.
Die Herman van Veen-Förderschule hat sich einen ganz besonderen Raum im Herzen Düsseldorfs ausgesucht, um das Projekt Kreis KreisGerade Kreis umzusetzen. Es geht um die Reduktion in Raum und Fläche durch Kreis und Strich – Installation und Animation im Projektraum.
Räumlichen Mittelpunkt bildet eine seit über zehn Jahren nicht genutzte, unterirdische Toilettenanlage im Zentrum Düsseldorfs. Der Name reinraum wurde dem Bereich der Mikroelektronik entliehen. Dort haben Reinräume den Zweck, einen definierten Raum zu schaffen, in dem unter “reinen” Bedingungen gearbeitet werden kann.
Genau diese Eigenschaft macht sich das Projektteam zunutze, um konzentriert und frei von äußeren Ablenkungen arbeiten zu können. Dies ist gerade für einige der teilnehmenden Schüler wichtig, um sich völlig auf das eigene Schaffen zu konzentrieren. Denn darum geht es eigentlich: Den Kindern eine Möglichkeit zu geben, sich selbst zu erfahren und sich ihrer eigenen Wirksamkeit bewusst zu werden. Hier erfährt man eine Akribie und Fokussierung, die im Schulalltag meist undenkbar scheint.
Bereits seit Monaten haben die Schüler das Projekt vorbereitet und im Unterricht insgesamt 227 Tafeln geschaffen, die nun Stück für Stück an den Wänden des reinraumes angebracht und durch die Schüler durch weitere Kreise und Linien verbunden werden. Einziges Malwerkzeug ist ein schwarzer Filzstift.
Der reinraum ist für das Projekt öffentlich zugänglich. Besucher sind herzlich eingeladen, ebenfalls den Stift in die Hand zu nehmen und bei der Gestaltung der Räumlichkeiten mitzuwirken.
ProjektRaum HvV-S im reinraum: Kreis KreisGerade Kreis
Das erste Tutorial zum Thema Digitalkunst ist auf unserer Website verfügbar. Hier finden Schüler und Lehrer eine kompakte Zusammenstellung zu diesem Kunstbereich inklusive einer praktischen Aufgabe und einem Quiz zur eigenständigen Prüfung des Lernstands. Die Inhalte sind jederzeit auch mobil abrufbar, d.h. auch unterwegs können die Schüler sich spielerisch mit den Inhalten beschäftigen.
In Kürze werden weitere Themen folgen, so dass nach und nach ein umfangreiches Lernmodul entsteht, welches sich flexibel für den Kunstunterricht einsetzen lässt.
Bei Interesse zu weiterführenden Informationen zu diesem Thema, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Zur Stützung unseres Stiftungszweckes der Förderung junger Künstler hat sich die Kunst-Stiftung Horn der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Kunstakademie Düsseldorf e.V. angeschlossen.
Durch die Mitgliedschaft unterstützen wir einen regionalen, bereits seit 100 Jahren bestehenden gemeinnützigen Partner, der den Fokus auf junge Kunstschaffende der Düsseldorfer Akademie legt. Gemeinsam mit dem Vereinsvorstand beraten wir uns zu möglichen Projekten, die den Künstlern insbesondere den schwierigen Weg in die Welt jenseits der Akademie ebnen sollen.